Die letzten anderthalb Jahre haben zu vielen persönlichen Verunsicherungen geführt. Auch werdende Eltern sind von diesen Verunsicherungen betroffen und es ist sehr gut, dass die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe kürzlich Empfehlungen zur Covid-19-Impfung von Stillenden, Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch gegeben hat.
Hintergrund ist die wissenschaftliche Erkenntnis, dass eine Covid-19-Erkrankung in der Schwangerschaft gravierende Auswirkungen hat. Zum einen haben Schwangere wesentlich häufiger schwere Verläufe als Nicht-Schwangere. Zum Beispiel ist eine Beatmung mehr als 23-mal häufiger notwendig. Zum anderen wissen wir mittlerweile, dass es durch eine Covid-19-Erkrankung in der Schwangerschaft zu einer Häufung von Schwangerschaftskomplikationen kommt. Unter anderem steigt die Rate an Früh- und Totgeburten deutlich an.
Andererseits gibt es keinerlei Hinweise, dass eine Covid-19-Impfung negative Effekte auf Kinderwunsch, Fruchtbarkeit oder für das ungeborene Kind hat. Ganz im Gegenteil führt die Impfung von Stillenden zu einem Nestschutz des Neugeborenen.
Auch wenn es über die derzeit gültige STIKO-Empfehlung hinausgeht, wird klar und vernünftiger Weise empfohlen, Schwangere priorisiert zu impfen und auch Stillenden eine Impfung zu ermöglichen.
Das ist ein weiterer wichtiger Schritt aus der Pandemie heraus und wenn hier die Reproduktionszahl steigt, ist das genau richtig!
Dr. Roland Diesel Dr. Tobias Jüttner
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