Nur das Impfen wird uns eine ausreichende Ruhe vor Corona bescheren. Das ist epidemiologisch unbestritten und da mittlerweile Lockerungen für Geimpfte gelten, für jeden Einzelnen persönlich greifbar. Diese Lockerungen gelten, da Geimpfte keine Rolle bei der Weiterverbreitung des Virus spielen. Und da ist es auch egal mit welchem Impfstoff geimpft wird.

Allerdings gibt es große Sorgen und Ängste hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen. Ganz besonders steht hier der Impfstoff von AstraZeneca im Rampenlicht. Bei diesem ganzen Rampenlicht wird jedoch leider oft im Sinne einer rationalen Herangehensweise, im Dunkeln hantiert.

Fakt ist, dass der Impfstoff von AstraZeneca sehr wirksam ist und schützt. Vor einer schweren Erkrankung und einer Weiterverbreitung. Das Durcheinander um Wirksamkeit, Nebenwirkungen und Altersgrenzen fußt einzig auf der akribisch wissenschaftlichen Herangehensweise des Paul-Ehrlich-Instituts und der STIKO. Das ist auch gut so. Wir kennen mittlerweile die Sinusvenenthrombose als mögliche Komplikation. Diese Komplikation ist und bleibt sehr selten, das heißt im Bereich von etwa 1:60.000 bei Frauen unter 55 Jahren und etwa 1:400.000 bei Männern. Das etwas selten ist, macht es für einen Betroffenen jedoch leider nicht besser. Was aber durch die Arbeit der Impfüberwachung gelungen ist und es besser macht, ist die Kenntnis um diese Nebenwirkung. Kommt es heute also im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung zu stärksten Kopfschmerzen und anderen typischen Symptomen, werden diese ernst genommen und weiter untersucht. Eine rechtzeitig erkannte Sinusvenenthrombose kann sehr gut behandelt werden und heilt in der Regel folgenlos ab.

Da heute schon der Zugang zu dem Impfstoff von AstraZeneca allen Erwachsenen ohne Priorisierung offen steht, empfehlen wir, unsere Überlegungen bei einer Entscheidung für oder gegen AstraZeneca, mit einzubeziehen!

Auf Grund der aktuellsten Entwicklung muss natürlich gesagt werden, dass diese Überlegungen auch für den Impfstoff von Johnson & Johnson gelten, der auf der gleichen pharmakologischen Technik (Vektorimpfstoff) basiert.

Lassen Sie sich impfen und bleiben gesund!

Beste unabhängige Grüße,

Dr. Roland Diesel           Dr. Tobias Jüttner